BESONDERS GEFÄHRDET:
Senioren
Kaum eine Bevölkerungsgruppe ist von einer COVID-19-Erkrankung so sehr bedroht wie die der Senioren. Als besonders vulnerabel gelten die älteren Menschen, die in einem Senioren- bzw. Pflegeheim leben. Die Sterblichkeit steigt mit steigendem Alter exponentiell an und liegt bei Menschen über 80 Jahren nach chinesischen Daten bei über 20%“. Curaviva, der Branchenverband der Dienstleister für Menschen im Alter hat ein Pandemiehandbuch für Alterseinrichtungen und Heime für Menschen mit Behinderung erstellt.
Pandemie im Pflegeheim: Was getan werden sollte
Sich vorbereiten heisst, gesund bleiben und die Pandemie bremsen.
- Vermittlung von Informationen! Sicherstellen, dass Personal und Bewohner offen und direkt informiert werden
- Ausreichend Schutzausrüstung wie Masken, Handschuhe, Kittel etc. Dabei sollte eine einheitliche zentrale Zuteilung der Einrichtungen auch mit Desinfektionsmitteln gewährleistet sein
- Angepasste Organisation mit einem eigenem Krisenstab, koordinierendem Arzt, bereichsbezogenem Personaleinsatz und Hygienebeauftragten in der Pflege
- Strategischer Einsatz von Testungen
- Optimale Hygienemassnahmen „Händehygiene plus“. Dabei soll eine gute Beratung durch erfahrenes Hygienefachpersonal und/oder Personal der Gesundheitsämter sichergestellt sein.
- Angehörige: Um bei gegebenem Besuchsverbot die soziale Isolation der Bewohner zu vermindern, sollen über elektronische Kommunikation hinaus, in Abhängigkeit von den Gegebenheiten vor Ort, unter Einhaltung des gebotenen Abstands weitere direkte Kontaktmöglichkeiten angeboten werden.
Miriam Arens, Leiterin Johannes Nepomuk Haus in Köln
MIKROBEN: EINE BESONDERE BEDROHUNG FÜR SENIOREN
Eine besondere Bedrohung für Senioren
Allerdings ist es nicht alleine das Corona Virus, das in Alten- und Pflegeheimen deren Bewohner gesundheitlich bedroht. Keime wie Noroviren, Rotaviren, MRSA, ESBL, MRGN oder Clostridioides difficile machen älteren und immungeschwächten Menschen nicht weniger zu schaffen. 5,9 Prozent der Patientinnen und Patienten in der Schweiz erleiden eine Spital- oder Heiminfektion. Bis zur Hälfte der Fälle lassen sich mit gezielten Massnahmen verhindern. Die Zahl der Spital- und Pflegeheiminfektionen in der Schweiz soll sinken. Dies ist das Ziel der nationalen Strategie zur Überwachung, Verhütung und Bekämpfung von healthcare-assoziierten Infektionen(Strategie NOSO).
Die NOSO verweist auch auf das Medizinproduktegesetz (MPG) und die Medizinprodukterverordnung, in denen klar hervorgeht, dass Pflegegeschirre wie Steckbecken und Urinflaschen sowie Waschschüsseln keimarm bzw. steril zur Anwendung gelangen müssen. So ist der Aufbereitung von Pflegegeschirr aus Gründen der Verfahrenssicherheit, der Arbeitserleichterung und auch zum Schutz des Pflegepersonals in einem Reinigungs- und Desinfektionsgerät den Vorzug gegeben. Manuelle Verfahren sind nicht erwünscht, da sie nicht validiert werden können.
Wie wichtig manche Betreiber von Pflegeeinrichtungen, zu denen auch Hospize gehören, an dieser Stelle die Sicherheit und den Arbeitsschutz ihrer Mitarbeiter nehmen, lässt sich am Beispiel des Johannes Nepomuk Hauses in Köln ablesen.
Die Einrichtung gehört zum Caritasverband der Stadt Köln e.V. und zählt „nur“ zehn Betten.
Eine Zahl, die Miriam Arens, die das Hospiz seit der ersten Stunde 1988 leitet, als eine Grösse ansieht, die sich in der Hospizarbeit bewährt hat: „Wir wollen, dass unsere Arbeit hier so persönlich wie nur möglich gestaltet wird“.
Detlef Silvers, Leiter Geschäftsfeld „Stationäre Betreuung“ beim Caritasverband für die Stadt Köln
DREI STECKBECKENSPÜLGERÄTE FÜR EINE ZEHN-BETTEN-EINRICHTUNG
Die Arbeit in höchstem Masse an den Bedürfnissen der Patienten auszurichten, bedeutet auch, dass man sich bei der 1,1 Millionen Euro teuren Renovierung des Hospizes dafür entschieden hat, drei Steckbeckenspülgeräte der Firma MEIKO inklusive des dazugehörigen Mobiliars für Pflegearbeitsräume anzuschaffen.
„Man könnte denken, es sei Luxus, drei Steckbeckenspülgeräte für eine Zehn-Betten-Einrichtung zu installieren“, sagt Detlef Silvers.
Doch der Leiter des Geschäftsfelds „Stationäre Betreuung“ beim Caritasverband für die Stadt Köln ergänzt: „Die zehn Zimmer befinden sich auf drei Stockwerken.
Es ist schlicht nicht zumutbar, dass man mit einem benutzten Steckbecken oder Stuhleimer durch die Flure oder über die Treppen hastet, vielleicht stolpert und eine unerfreuliche Bescherung verursacht“, erläutert Silvers.
„Ausserdem“, fügt er hinzu, „haben wir uns für MEIKO Geräte entschieden, weil sie sich einerseits gegenüber dem Wettbewerb durch ein besseres Spülergebnis auszeichnen und andererseits unser Augenmerk auf dem knappen Budget des Hospizes liegt. Mit Blick auf die sehr geringe Stör- und Reparaturanfälligkeit der MEIKO Geräte in den Einrichtungen der Caritas Köln ist das eine vernünftige Entscheidung!“
Marcus Danner, Technische Vertriebsleiter Medizintechnik bei MEIKO
DER FAKTOR MENSCH:
Wichtig zur Aufrechterhaltung der Hygiene
„Patientengeschirre hygienisch aufzubereiten, gehört zu den Leistungen, die wir bei MEIKO seit mehr als 90 Jahren beherrschen. Den Faktor Mensch in einen aus der Sicht der Hygiene so relevanten Prozess wie den der Entsorgung von Patientenausscheidungen zielführend zu integrieren, ist sicherlich eine der ganz grossen Herausforderungen. Diesen stellen wir uns mit allem Know-how und in engem Dialog mit unseren Kunden“, erklärt Marcus Danner.
Der Technische Vertriebsleiter Medizintechnik beim Hygienespezialisten MEIKO zielt damit allerdings nicht nur auf das Thema Arbeitssicherheit ab, sondern hat hier durchaus auch das Wohlergehen von Patienten und Pflegeheimbewohnern im Blick: „Der Umgang mit menschlichen Ausscheidungen ist ein Prozess, dem in den meisten Kliniken und Pflegeheimen viel zu wenig Aufmerksamkeit zuteil wird.
MEIKO hat sich dieses Prozesses vom Patientenbett bis hin zum Steckbeckenspülgerät angenommen. Wir haben ihn beschrieben und wir hören dabei auch nicht bei den Bedienelementen unserer Steckbeckenspülgeräte auf. Deshalb haben wir diese Schnittstelle sehr sorgfältig ausgestaltet, was uns von internationalen Fachleuten sogar bestätigt wurde“, so Marcus Danner.
HYGIENEKREISLAUF
– ein Prozess schafft Sicherheit
Es gibt einen kleinen Hygienekreislauf und einen großen Hygienekreislauf. Beide werden im folgenden beschrieben und können als Grafik am Ende des Beitrags heruntergeladen werden.
Im Patientenzimmer fallen kontaminierte Instrumentarien und Gefässe sowie benutztes und kontaminiertes Pflegegeschirr wie Steckbecken, Urinflaschen, Stuhleimer und Waschschüsseln an. Die Gegenstände werden zum Desinfizieren in den unreinen Arbeitsraum transportiert. Dort werden die Teile in eine Desinfektionslösung gelegt. Einzelne Instrumente und Gegenstände werden in einem Siebkorb abgelegt, anschliessend gereinigt, desinfiziert und getrocknet. Auch Pflegeschirre werden hier in einerm Desinfektionsgerät entleert, gereinigt, desinfiziert und getrocknet - alle Schritte erfolgen in einem geschlossenen Verfahren.
Bestimmte Gegenstände müssen sterilisiert werden und kommen deshalb in ein Aufbereitungszentrum bzw. in die Zentralsterilisation. In dem in eine Unreinseite und eine Reinseite geteilten Raum werden alle angelieferten Gefässe, Instrumente etc. gereinigt, wiederaufbereitet und sterilisiert. Im Anschluss kommt das Material, also desinfizierte Pflegegeschirre und sterilisierte Teile zurück in den reinen Arbeitsraum, wo es gelagert wird bis es auf den Pflegestationen wieder zum Einsatz kommt.
Der kleine Hygienekreislauf beinhaltet die Transportwege:
- kontaminierte Teile zu unreinen Arbeitsraum
- aufbereitete und desinfizierte Teile in Zwischenlagerung
- desinfizierte/sterilisierte Teile zu Patientenzimmer/Wiederverwendung
Der grosse Hygienekreislauf beinhaltet zusätzlich die Transportwege:
- gereinigte und desinfizierte Teile zu Zentralsterilisation/Aufbereitungszentrum
- gereinigte und desinfizierte/sterilisierte Teile zu Pflegestation/Zwischenlagerung