Wie werden Einsatzkräfte krebserregenden Substanzen (karzinogenen Stoffen) ausgesetzt? Ob Wald- oder Hausbrand, Mülltonnen- Scheunen- oder Garagenbrand: Brandrauch enthält immer gesundheitsschädliche Stoffe. Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) entstehen bei unvollständiger Verbrennung und können beim Menschen Krebs auslösen. Gasförmig im heißen Brandrauch, kondensiert oder an Gegenständen gebunden, sind sie an allen Brandstellen vorhanden.
Ein wichtiger Schritt für eine gelingende Einsatzhygiene ist ein Bewusstsein für die Gefahr von Brandrückständen zu entwickeln.
Baustoffe wie Asbest oder Mineralwolle stellen für Einsatzkräfte eine zusätzliche Gefahr dar. Die Schadstoffe gelangen über die Atemwege, die Haut oder beim Essen in den Körper. Wie können Einsatzkräfte also sicherstellen, so wenig wie möglich Schadstoffe aufzunehmen?
Es gilt der Grundsatz: „Gesund rein und gesund wieder raus aus dem Einsatz!“ Dafür müssen vor dem Einsatz bestimmte Maßnahmen getroffen werden. Hier hilft ein Hygienekonzept. Wenn es die Gegebenheiten der Feuerwache berücksichtigt und umfassend geschult wird, kann es entscheidend dazu beitragen, die Gesundheit der Kameradinnen und Kameraden zu schützen.
Die Führungskräfte müssen technische und organisatorische Vorkehrungen treffen.
WAS MUSS EIN HYGIENEKONZEPT BEI DER FEUERWEHR BEINHALTEN?
- Organisatorische und bauliche Schwarz-Weiß-Trennung in der Feuerwehrwache
- Umgang mit Fahrzeugen, Equipment wie PSA und Atemschutztechnik
- Reinigungs- und Desinfektionsprozesse für PSA und Equipment
- Dokumentation von Kontaminationen
- Überprüfen der Qualität der Maßnahmen
Die Maßnahmen des Hygienekonzeptes müssen allen bekannt sein. Wenn sie von den Führungskräften vorgelebt werden, werden sie auch von der Truppe schneller akzeptiert.
WIE SCHADSTOFFE IN DEN MENSCHLICHEN KÖRPER GELANGEN
Nicht nur die Brandstelle selbst ist mit Schadstoffen belastet. Zurück in der Feuerwache gefährden laufende Motoren die Gesundheit der Einsatzkräfte. Dieselabgase sind ebenfalls krebserregend. Sie können mithilfe von Abscheidesystemen für Dieselabgase aus der Fahrzeughalle ausgetragen werden.
In Teil 2 unserer Serie "Einsatzhygiene" geht es um die Vermeidung von Kontaminationen im Einsatz. Im letzten Teil erläutern wir wie Kontaminationen nach dem Einsatz vermieden werden können. Die Meinungen von Feuerwehrmännern und -frauen über das erhöhte Krebsrisiko bei ihrer Tätigkeit erfahren Sie auf dieser Seite. Sie haben Fragen? Dann schreiben Sie uns an protect@MEIKO.de.